Was lange währt, wird endlich gut.

So, oder so ähnlich sollte es zumindest sein & werden.

Erinnere ich mich jetzt zurück, fällt mir spontan die letzte Ausrichtersitzung aller Trophy-Ausrichter in Saalhausen zum Ende des Jahres 2013 ein, in der der Hammer und damit auch die Entscheidung für Guido & mich  fiel, die Serie nach Erndtebrück zu holen...!

Ist man selber in der Organisation zu so seinem Event tätig, ist die Sichtweise doch wiederum eine ganz andere, und könnte diesen Rennbericht schnell ins unermessliche schweifen lassen. Daher beschränke ich mich in dieser Zusammenfassung erst gar nicht weiter auf einen klassisch inhaltlichen Rennbericht, sondern versuche das drum herum etwas zu beschreiben... .

Mit beidseitigen Beschluss , und in Zusammenarbeit mit dem Skiclub TUS Erndtebrück , hatten wir uns viel vorgenommen, einen ebenbürtigen Marathon für alle Biker von nah & fern in Anschluss an die Nutrixxion Serie auf die Beine zu stellen.

Als Datum der Veranstaltung standen uns nur noch 2 Termine in enger Auswahl zur Verfügung. Der Rest überschnitt sich mit anderen Terminen aus dem Rennkalender .

Früh genug wurde sich ein passendes Pokallayout überlegt und ein Prototyp vorgefertigt. Umso größer der Schreck, wo es in Wetter ebenfalls ein Ritzelpokal gab. Jedoch nicht so eine schöne 2 -fach Kurbel mit gelaserten Decals, wie der Anblick in vielfacher Version dann ausgebreitet auf der Erndtebrücker Podestbühne schillerte.

Mit Anmietung der Schützenhalle bestand mit Nutzung der Duschräume vom Pulverwaldstadion , der Startaufstellung im Pulverwald und Zieleinlauf wieder zur Schützenhalle hin, keine bessere Austragungsmöglichkeit und konnte so früh genug angemietet werden. Die Ausgabe der Startunterlagen für eine Meldegebühr von 20€ erfolgte in der Halle, ebenso die Erfassung von Nachmeldungen für 30€. Für Rückgabe des Transponder wurde zusätzlich ein Pfand von 10€ entgegen genommen. Mit den Nachmeldern konnten damit 274 Biker zum Marathon-Start erfasst werden.

Die Strecke wurde mit 4 1/2 Mann 1 Tag vor der Austragung von 8.00 bis 16.30 Uhr ´ready to race´ präpariert. Dafür gerieten 18x  0,5l Dosen Farbmarkierung, knapp 1,5km Absperrband, 50 Richtungsweisende Pfeilschilder und 50 weitere Gefahrenschilder in Verwendung. Schwere Schweißvorhänge wurden über die direkt am Wegesrand befindlichen, mit Stacheldraht eingezäunten Wiesenstücke  behangen, um im Falle eines Sturz schlimmeres zu vermeiden. 100 Pilonen vom AMC Kartclub wurden zur Streckenteilung leihweise zur Verfügung gestellt.

Mit der Streckenwahl darf man es sich nicht zu einfach vorstellen. Galt es doch zuvor Pächter, Rentkammer, Staatsforst, Kreis und Waldgenossenschaften von unserem Vorhaben zu ´begeistern´ und um schriftliche Zusage zur Streckennutzung & Straßenüberquerungen zu überzeugen.

Für unseren Part zumindest waren wir stolz darauf eine sichere Strecke mit 39 Kilometer aufzufahren, und in 2. Runde knappe 70 Kilometer sauber, mit genügend Streckenposten & Verpflegungsposten zentral schnell befahrbar für eventuellen  Rettungsdiensteinsatz anzubieten.

An sämtlichen Personal um & an der Strecke, sowie der Helfer in der Halle stand ein freiwilliger Personalaufwand von 90 hochmotivierten Leuten bereit!

Das erste Streckenbriefing kam ebenfalls am Samstagnachmittag auf, wo jeder Streckenposten (38 Gesamt) durchnummeriert wurde und auf der Karte seine feste zugeordnete Postennummer zugesagt bekam. Wichtige & kritische Wegepunkte wurden mit mindestens 2 Streckenposten besetzt.

1 Woche zuvor wurden die groben Arbeiten wie Äste wegschneiden und Mäharbeiten bereits erledigt, erwachsene & störende Wurzeln entfernt, sowie grobe Gesteinsbrocken von der Strecke gelesen.

Der Zeitplan für den Tag kurz & bündig:

- ab 7.00 Uhr Frühstück & Kaffee

- ab 8.00 Uhr Starnummernausgabe& Entgegennahme von Nachmeldungen

- ab 10.00 erster Start des Marathon

- 13.30 Uhr Siegehrung Kurzdistanz

- 15.00 Uhr Siegerehrung Mitteldistanz

- Ende der Veranstaltung: offen

Fährt man selbst um Stunden zu anderen Rennen, war es doch ein genüsslicher Anblick die gleichen Gesichter im eigenen Ort begrüßen zu können. Langsam aber sicher füllten sich die ausgeschriebenen Parkplätze bevor man sich dann am Start mit 270 Gemeldeten hinter dem Nutrixxion Torbogen unter Beobachtung von Time & Voice blockmäßig einreihend wiederfand.

10.00 Uhr Start der Mitteldistanz mit Block 1 bevorzugt für Nutrixxion-Trophyteilnehmer & Lizenzler, und Block 2 für alle anderen der gleichen Distanz.

 10 Minuten später Start der Kurzdistanz mit Block 3 für Trophy-Fahrer & Lizenzler, sowie Block 4 mit dem Rest der Hobbyfahrer. Auf Empfehlung ließen wir für beide Distanzen Kevin mit Motocrossrad & Nico mit Quad als Führungsfahrzeug einer jeden Distanz vorneweg starten.

Durch lautstarken aber beruhigenden Sound von Helene Fischer sollten die Fahrer am Start bestimmt nicht hypnotisiert, und auch nicht auf einen Ruhepuls von unter 55 runtergekühlt werden. Wer auch immer für diese Auswahl verantwortlich war, dafür nehmen wir gerne einen Kritikpunkt ein! ...ging ja mal gar nicht :-) .

Übrigens, für diejenigen die es vor lauter Eile nicht bemerkt hatten: Den sonst so beliebten ACDC Sound gab es dann beim umfahren des Benfer Sportplatz, mit klatschendem Beifall der dort positionierten Zuschauer!

Nach dem Startschuss für die 69km Strecke schoss das Fahrerfeld über die Startlinie. Darunter auch Vorjahressieger Christian Bernshausen vom Team Mountain Sports in erster Reihe. Leider endete für Ihn das Rennen bedingt durch einen Kettenriss, und damit sich herleitenden unglücklichen Sturz. Der Rest der Meute stürzte Kevin auf dem Motocrossrad hinterher. Kurz vorm erreichen der Diller Höhe kreuzten wieder mal ein paar Passanten aus dem Reich der Tierwelt die Spur, und blieben natürlich spontan zur kleinen Rast mitten auf dem Weg stehen. Das aufheulen des Motor, und wildes hupen half gar nix. Erst eine Fehlzündung ließ die 10-köpfige Wildschweinfamilie mit einem lauten Knall wieder in Büsche flüchten.

Unser Start in der Kurzdistanz um 10.10 Uhr verlief  wesentlich unspektakulärer.

Zur Strecke läßt sich entgegen der Ausschreibung nicht mehr hinzufügen.

Zur typischen Wittgensteiner Waldkulisse zählen leider nicht unzählige Trails, oder auch kilometerlange Anstiege. So stand von vorneherein fest,  das es ein schneller Ritt werden würde. Das einige der Fahrer aber über einen 27km/h Schnitt zu Tage legten, hätte aber auch ich nicht vermutet.

Der Verpflegungsposten am Fernsehturm lief unter Regie der örtlichen Feuerwehr, während der VP an der Skihütte fast ausschließlich mit Kolleginnen & Kollegen der Erndtebrücker Eisenwerke ´belegt´ war. Zielverpflegung mit eingeschlossen, wurden die VP mit 220 Bananen, 70 Äpfel, 70 Apfelsinen, 2kg Erdnüsse und 4 Kisten mit 32 Wassermelonen sowie Wasser & Cola ausgestattet, was die Teilnehmer bei Laune halten sollte.

Einen ganz besonderen Service konnten wir  in folgendem Format einfahren. Die Realschule Erndtebrück stellte ein 2-Mann Team der Video-AG, ausgestattet mit HD Kameras und ergänzt wurde dieser Part mit 4 weiteren Fotografen. Positioniert waren Alex am präparierten Single-Pfad entlang der Eder, Svenja am Wurzelpfad im Steinseifen, Matthias am Höhweg des Benfer Fernsehturm und schlussendlich Doris im Start & Zielbereich. Sensationelle Bildaufnahmen (maßgeschneiderter Videoclip und über 1000 weitere Bilder in Nahaufnahme eines jeden Fahrer) konnten bisher durch Bildbearbeitung/Verfeinerung erstellt werden. Dafür  rundum kostenlos, was bei Veranstaltungen in diesem Umfang mit Sicherheit auch nirgends zu finden ist.

Während in der Halle 23 Kuchenplatten und 30l Waffelteig (Handmade im Feuerschwenkeisen) im Angebot standen, prahlte die Küche mit lecker eingelegten Steaks, grobe & feine Würstchen, sowie Nudeln mit Sauce.

Für uns als Orga Team war es eine superschön gelungene Aktion, die sich auch erst irgendwo routinemäßig einspielen mußte. Auch wenn die Kinder eben mal kurz zwischen der Siegerehrung der Kurz/Mittel & Langdistanz die Pokale durcheinander gebracht hatten und bei der Ehrung der passende Pokal mal nicht parat stand. Oder  wir uns auch leider keine Endlostrails aus der Hosentasche zaubern konnten. Letztlich kann man doch froh sein eine Veranstaltung, zusätzlich noch als  Nutrixxion Serienanschlussrennen, mit eventueller Fortsetzung in 2015 zu gewinnen.

Damit sei Allen Unterstützern, Sponsoren (insbesondere Metzgerei Fritz Wied & seiner Erndtebrücker Rennfleischwurst) & natürlich auch jedem Teilnehmer herzlichst für die Teilnahme gedankt!!

Ach ja, fast vergessen... . Unsere Ergebnisse auf der 39.Km Strecke wie folgt:

Guido fuhr mit der Zeit 1:33:56 auf den 3.Platz in der AK / Gesamtwertung 9.Platz.

Ingo B. fuhr mit der Zeit 1:32:00 auf den 4.Platz in der AK / Gesamtwertung 7.Platz

Karsten auf der 68.Km Strecke mit der Zeit 2:57:20 auf den 16.Platz in der AK /

Gesamtwertung 41.Platz.