Rennbericht Langenberg-Wiemeringhausen, 07.10.2012.:

 

Mutig bestückt machten wir uns am Sonntagmorgen um 8.00 Uhr bei zarten 6° und leichtem Nieselregen mitsamt Familie im Konvoi  auf den Weg nach Olsberg-Wiemeringhausen zum 11.Langenberger MTB-Marathon.

Hier standen 2 Strecken zur Auswahl.

Kleindistanz mit 44 Km & 1100 Höhenmeter, sowie 83 Km & 2000 Hm. Für die ´Kleindistanz´ entschieden sich  77% der insgesamt 652 Starter.

Somit 149 Langstreckler inklusive der Lizenser, mit weiteren 21 Teilnehmern beim Kids Race in den Altersklassen von 7 bis 14 Jahre auf 7,5 Kilometer.

Kaum dort angekommen wurden die Startunterlagen in der schön beheizten Schützenhalle in Empfang genommen. Hier hatte man schon das Erste Wohlgefühl, und wollte gar nicht mehr aus der Halle raus. Hier gab es für die ganz Frühen (und das waren bei Ankunft um 9.15 Uhr schon eine ganze Menge) sogar eine Frühstücksecke. Ein kurzer Blick auf die zum Vorjahr etwas geänderte Strecke im Sägezahnprofil am Aushang machte einen guten Eindruck.

Im leichten Frost-Zustand beim Auto wieder angekommen ließ man sich von den anderen vorbei fahrenden Fahrern punktuell in der Kleidungswahl inspirieren, was sich bei uns allen ungefähr so abspielte:

Lange Hose an, Lange Hose wieder aus und Kurz an. Beinlinge aus der Tasche gekramt, Fleece Halskrause herbei, Gore Fleece Windstopper Mütze auf. Die wieder ab, und doch nur den Craft Kopfschutz mit vorderem Windstopper genommen, dafür langes Funktionsunterhemd mit Windstopper Jacke. Armlinge noch schnell eingepackt, dicke Jacke über alles nochmal drüber, Bike vom Dach/Fahrradträger Startnummer am Lenker befestigt, Schlüssel gesucht, alle verrückt gemacht, Schlüssel gefunden, hektisch noch die Banane und die Gel-Päckchen verstaut, den Nutrixxion Riegel in der –Before- Version aufgerissen (der dem Sohnemann noch leckerer schmeckte), Brille gesucht und endlich gefunden da schon im Helm versteckt, ab auf´s Radel, noch ein kurzes bis gleich beim Start gejauchtzt, ab in die nächste Nische um die ersten getrunkenen 1,5 Liter wieder wegzutragen, wieder auf´s Radel zur Startaufstellung .

 

Diese mußte im Bogen von hinten umfahren werden, um sich in einer kleinen Gasse zum Start registrieren zu lassen. Damit standen wir, so früh wie noch nie, eine ¾ Stunde vor Start in erster Reihe im Starterfeld. Nur Verrückt!

Das Feld nach hinten füllte sich ziemlich schnell, und bei der Kälte hatte das Warten nicht unbedingt seine Vorteile. Schöne Sache auch: Ein Biker schummelte sich dann trotz der vollgepressten Meute in den ersten Reihe am Seitenrand vorbei und hievte sein Radel ungeachtet derer die schon da standen in die Menge. Das hatte ein Orga-Mitglied aber im direkten Blick, und sprach diesen sofort an. Der Miese-Peter fand sein Vorhaben jetzt nicht so schlimm und bekräftigte das auch lautstark. Die Orga reagierte sofort, und zog den Übeltäter wieder aus der Meute raus mit der Order, sich dem Startfeld hinten anzuschließen, was von anderen Umherstehenden mit Beifall quittiert wurde. Die Kälte kroch weiterhin unabdingbar von unten hoch und verlangte nach Bewegung. Also im Galopp wieder ein ruhiges Plätzchen finden, und sich von den nächsten Litern zu erledigen. Vor der Scharfschaltung des Rennen den Mädels noch unnötigen Ballast zugeworfen und los ging´s!

 

Die Fakten: Der Rennstart war übel.

Die Kälte wollte irgendwie auf den ersten Kilometer nicht aus den Gliedern weichen. In dem 1.Anstieg der  Einführrunde wurde gut & gerne gedrängelt. Hier mußte 2mal die Hand raus, um  Fahrer in 4.er Linie auf Distanz zu halten, die meinten als gemeinsamer D-Zug ´langsamere Racer ´ seitlich von der Strecke drücken zu müssen. Prächtig!

Für mich war das der schlechteste Start in der Saison. Mein Funke wollte mal ganz und gar nicht überspringen. Nach absolvierten 30 Kilometer über eine Strecke mit allen Raffinessen, langen Anstiegen vom z.B. Ruhrtal bis fast an den Langenberggipfel, Trails in verschiedenen Ausführungen und schnellen Abfahrten ging die Kraft in den Beinen immer mehr verloren.

Einer hatte damit hörbar wohl keine Probleme, und beschränkte sich nach Aussagen anderer wohl auf den Einsatz seines E-Antrieb??

Die Atmung wechselte bei mir in einen Dolby Surround Klang und es wurde Zeit ins Ziel zu kommen. Das verstand mein Spark aber 3 Kilometer vor Rennende etwas anders, und blockierte durch den mittlerweile gut eingesauten Umwerfer den Zugang auf´s vordere große Kettenblatt. Nach 1h58min zurück in   Wiemeringhausen Ortsmitte dann mit dem 10 Platz in der Altersklasse und dem 21 Platz in der Gesamtwertung bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22,37 Km/h dann doch noch ein Ergebnis, womit ich absolut zufrieden sein mußte. 

Kurz darauf kam Guido dann schon mit einer Zeit von 2h2min als 12 in der AK & 33 in der Gesamtwertung in Ziel.

 

Roth´s Ingo hatte die Tage zuvor wieder mit einer Altlast Verletzung in Form von  Rippenschmerzen und dadurch eingeschränkte Atmung zu kämpfen, und schafft dennoch eine erstaunliche Leistung mit einer Zeit von 2h7min, damit den 21. Platz in der AK und den 53.sten in der Gesamtwertung.

Schnell wurden die exakten Daten wie KM/HM/Durchschnitt-km/h und Puls bei einem nett gereichten Alkfrei ausgetauscht.

Danach ließen wir uns nicht 2x bitten, uns unter unserer 20l mobilen Knautschkanisterdusche von der Schlammkruste an den Beinen ( da ja doch noch für Radhose kurz entschieden) zu befreien, und trockene warme Kleidung anzulegen.

Wieder zentral im sonnigen Ort hatte man bei die Qual der Wahl, sich die passenden Stückchen aus insgesamt 60 gebackenen Kuchen zu erlesen. Würstchen, Pommes, Nudeln und Hackfleisch-Sauce hielten ebenfalls  bei Laune.

Die Siegerehrungen des Langenberger-Marathon, und Ehrungen der Nutrixxion Serie ließen den Nachmittag dann unglaublich schnell vorüber gehen. Insbesondere dann noch die Freude über Guido´s 5 Platz in der stark besetzten Sen.II Klasse, und jeweils den 3. & 5,ten Platz in der Senioren I Klassen von Ingo und mir.

Darauf mußte den Abend dann nochmal angestoßen werden. Kaum das ich das Radel von seiner Schlammdecke befreit hatte, verabredeten wir uns noch zu einem Besuch in der heimischen Pizzeria, und ließen den Abend dort ausklingen. 

Wieder mal ein gelungenes Jahr mit tollen sportlichen Erfolgen, die wir uns in dem Umfang so auch nicht vorstellen konnten. Mal schauen, wie es nächstes Jahr mit der Serie ausschaut. Das Konzept ist Klasse, aber es müßten noch mehr Begeisterte in den Bann der Serie gezogen werden. Und die Berücksichtigung der Serienfahrer in der Startaufstellung der einzelnen Rennen wäre hier ein Traum.