Rennbericht 12.06.2011 Sympatex-Bike-Festival Willingen .:

 

Irgendwie fühlt man sich kurz vor einem Marathon wie vor einer Abschlussprüfung.

Zumindest ist das bei mir so, und fängt bereits den Abend vorher schon an.

Kurz vor Mitternacht konnte ich endlich einschlafen, bevor das erste Auge um viertel vor 4 den nächsten morgen schon wieder wach war. Die Bikes auf´s Auto, Tasche mit sämtlichen Zubehör in den Kofferraum, Ingo eingesackt und kurz nach 5 hochmotiviert auf dem Weg zum Bike-Marathon nach Willingen.

Kaum angekommen, erwachten auch dort alle aus ihrem Tiefschlaf und innerhalb kürzester Zeit waren schon die ersten Biker in Ihrer Warmlaufphase unterwegs.

Im Anmeldecenter ging alles ganz schnell über die Bühne. 40€ Startgeld +50€ Transponder-Pfand mit direkter Aushändigung der Startunterlagen.

 

 

Beim Auto wieder angekommen wurden schnell die Räders mit

Transponder/Nummer startklar gemacht und das Rennoutfit zum Einkleiden über die Tür gelegt. Innerhalb der nächsten Sekunden war ich bereits auf Rennpuls, ohne überhaupt eine Bewegung gemacht zu haben.

Der Albtraum begann, indem ich der Überzeugung immer näher kam, dass ich meine Radhose nicht im Gepäck hatte. 

Ab auf´s Radel und zum Expo-Gelände, abgesperrt vom Security-Girly mit dem Hinweis die Expo eröffnet erst um 10.00 Uhr wieder die Pforten, also zum Anmeldecenter ( leider keine Hilfeunterstützung), von dort auf dem Campingplatz wo ich auch keinen Erfolg hatte.

Wieder bei meinem Ausgangspunkt angekommen kramte ich den Werkzeukoffer aus dem Kofferraum und drückte Ingo den Seitenschneider nebst meiner frisch ausgezogenen Cordhose in die Hand, um nach Bastl-Wastl-Art ein kurzes Downhillhöschen zu zaubern.

Der konnte es nicht glauben und marschierte schnurstracks auf die andere Straßenseite und schlauchte sich bis zum 3.ten Mann durch, bei dem er/wir Erfolg hatten.

Schickes schneeweißes (wer die auch erfunden hat... .) Radlerhöschen in ´fast´ meiner Größe.... .

10 Minütige Aufwärmrunde und endlich waren wir nach der ganzen Hektik 3 Minuten vor dem Rennen startbereit.

 

 

Die Aufteilung für Profi/Promi-Fahrer in Startblock A&B mit Start um halb 8, die

restlichen Startblöcke C,D & E um 8.00 Uhr.

 

Für uns bedeutete der Startbeginn unter der Nummer 1746 und 1745 aus Block E, als vorbildliches Schlusslicht der ganzen Schlange.

 

Der Kurs sah auf dem Profil zumindest sehr gelungen aus.

3 längere Anstiege, ansonsten Zick-Zack Profil auf 52km mit um die 1500 Höhenmeter.

 

Leider waren die ersten Kilometer eine Katastrophe. Die Menge der Starter kam erst gar nicht annähernd in eine Marathontaugliche Trittgeschwindigkeit, so dass die ersten Steigungen Schrittgeschwindigkeit gefahren wurde und zum Teil geschoben wurde (und das auch bergab). Ab ca.22 gefahrenen Kilometer kam ich das erste mal über einen 165 Puls. Viele Fahrer hatten mit sich selbst zu kämpfen, vor allen Dingen berghoch, und blockierten die Trails und Wege wie es gerade passte.

Auch engere Passagen konnten teils nicht im Fahren überwunden werden, da zu viele Fahrer auf einen Punkt kamen, und mit dem eigentlich geringen technischen Anspruch der Strecke berg-ab/hoch nicht zurecht kamen.

Die letzten 21km machten dann noch richtig Spaß und entschädigten die Anfangsschwierigkeiten. Für Ingo und mich kam zumindest die Überlegung in Hinsicht auf nächstes Jahr nah, zum einen früher zu melden, sowie Kräfte besser einzuteilen um die Option auf die Mitteldistanz frei zu halten.

 

Reifen-mäßig gab es dieses mal keine Ausfälle.

Meine Maxxis Larsen liefen perfekt, und Ingo´s frisch montierter Racing Ralph hielt ebenfalls verlässig.

 

 

Die Zeit bei Ingo lag bei 3h 06min (Platz.180) und bei mir 2h 50min (Platz.123) von 446 Gesamt-Starter auf der kleinen Runde.

Respekt an dieser Stelle an die Fahrer, die sich auf die Strecke mit 96km bei 2900 Höhenmeter bzw. auf die Königsdisziplin von 122km mit 3750 Höhemeter begeben haben!!

 

Kaum angekommen im Ziel, räuberten wir das Verpflegungszeltchen und durften uns über Nudelsuppe, Sandkuchen und Bananen mit Müsli-Riegeln freuen.

Die Steigerung kam dann auf dem Expo-Gelände mit Pommes, Steak und extrem kühlen Alkoholfreiem Weizenbier und natürlich den verlockenden Vorstellungen der Namenhaften Bike-Aussteller mit ihren High-End-Tretmühlen.

Fest steht, in der Rubrik geht noch was, und der Fortschritt hier geht immer weiter. Mein Traumbike könnte ich jetzt schon in Art & Design aufmalen J.

Ein paar interessante Details zum Marathon noch von der Webseite....

 

Es wurden...

 

1.800 Portionen Nudeln bei der Pasta-Party rausgegeben
3.500 Bananen verzehrt
1.500 Äpfel
1.500 Apfelsinen
5.000 Power Bar Energy-Riegel
7.000 Liter Power Bar Getränke
3.500 Stücke Kuchen