Rennbericht P-Weg Marathon in Plettenberg am 11.09.2011.:

 

 

Am Wochenende gab es die 7.Auflage des P-Weg Marathon.

Eine der Top-Organisierten Sport-Großveranstaltungen die 2004 ins Leben gerufen wurde. Hier ist die Helferliste wahrscheinlich 5x so lang, wie die der Teilnehmer.

Ein ganzer Ort steht hier ein komplettes Wochenende Kopf und bietet Fußgängern, Wanderer, Läufer, Walker, Biker und Kids sportliche Kombi´s an.

Aufgrund des Bekanntheitsgrad ist die Teilnehmerzahl für beide Tage auf je 1000 Plätze beschränkt.

Durch Zufall bin ich beim durchstöbern eines MTB-Forum auf einen Erlebnisbericht zu dem Marathon aus 2010 gestoßen, wo mir insbesondere die Durchquerung der Schwimmbadpassage auf Anhieb gefiel und die Teilnahme so interessant machte.

Die als Ultra-Marathon angebotene Distanz mit 88 Km und 2600 Höhenmeter war ziemlich verlockend und ich hatte das Glück über die Nachrückfunktion noch 2 Startplätze zu erhalten, da bereits nach wenigen Tagen alle Plätze vergeben waren.

Doch zuerst mussten die Bikes auf 100 % -ige Einsatzbereitschaft gebracht werden. Für Guido´d Genius begann der Schönheitswahn mit dem Einbau eines neuen Truvativ Kurbellager und aufziehen der kompletten Mountain King II Reifenversion. Ich brauchte mich ausschließlich nur auf eine Grundreinigung und Umrüstung auf Tubeless für einen neuen CC Vorderradreifen Maxxis Ignitor beschränken, den es bei der letzten Trainingsfahrt zerschossen hatte.

 

Frohen Mutes starteten wir Sonntagmorgen halb 7, da der Start für 9.oo Uhr zur Langdistanz angekündigt war. Da wir nachgemeldet waren, hatten wir mit einer zeitintensiveren Abholung der Startunterlagen gerechnet. Aber nicht mit den Plettenbergern. Organisatorisch glänzten hier alle mit Höchstleistungen. Ratzi Fatzi die Starter-Tasche in den Händen schlossen wir uns dem Schlusslicht der Ultra-Fahrer an.

Viele Kurzdistanz-Fahrer, die eine Stunde später starten sollten, leisteten persönlichen Beistand und feuerten lautstark auf die ersten Kilometer nach dem Start mit an.

 

Die folgende Steigung konnte in aller Ruhe genutzt werden sich im Feld ´frei´ zu fahren und das eigene Tempo auszumachen. Teilweise verlor man aber auch darüber schnell die Kontrolle, da das Publikum dermaßen pushte und das Fahrerfeld mit einem Grinsen im Gesicht zu mehr Leistung zwang. Hinzu kam die Durchquerung des AQUA-Magis und die Streckenführung am Altenheim vorbei. Bei der Schwimmbadpassage lief es einem eiskalt den Rücken runter. Der sich bietende Begrüßungsschall bei der Einfahrt ließ die Frage offen, was man bei diesem Marathon noch alles zu erwarten hat. Eine Bergwertung gab es wohl auch noch. Hier sollte per Hinweisschild drauf hingewiesen werden, was ein nächtlicher Schilddieb aber nicht so toll fand, und dieses verschwinden ließ. Es gab unnatürlich viele Verpflegungspunkte an der Strecke, mit anscheinend genau gelegter Reihenfolge der Getränkeauswahl. Erst Wasser, Iso, Cola und Bannänchen als Verfestigungsstopfen. Auch hier wurde ständig angefeuert, geklatscht, über Lautsprecher an bestimmten Passierungspunkten die Namen aufgerufen, Laola-Wellen gemacht und auf alles was irgendwie Krach macht musiziert. Das Wetter hielt sich auf die ersten 45Km bevor es dann mehr und mehr regnerisch wurde.

Bei der Streckenführung wurde auch an alles gedacht.

Steilstücke zum schieben, um die Beine auch mal wieder durch zu lockern, lange breite Aufstiege mit schnellen Abfahrten teils mit Trailgeschmack vermischt, und wieder Schotterwege mit auch eine längere Teerstrecke, wo man mit hohem Tempo ein paar Kilometer gut machen konnte.

 

Obwohl ich mir die Strecke detailliert eingeteilt hatte, ließ ich mich ab 60 gefahrenen Kilometer von einer kleinen holländischen 3.-er Gruppe im Rennfieber verführen. Immer wieder wechselte die Führungsposition und die Windschattenfunktion konnte mit 170 Pulsfrequenzen etwas ausgelebt werden. Auf die letzten 30 km wurde es entlang der Strecke auch um einiges ruhiger. Langarmfunktionsshirt und Trikot erfüllten hinsichtlich der Körperwärme gerade so eben Ihren Zweck. Die letzten 5km jagten wir den letzten Anstieg hoch, bevor es von dieser Höhe über einen spitzkehrigen Single-Trail runter zur Ortschaft und somit zur Zieleinfahrt direkt über die Showbühne ging.

 

Als Belohnung und Willkommensgruß ein johlendes Publikum, Finisher Medaillie und ein knallig-orangenes Teilnehmer-Trikot. Innerhalb weniger Minuten kühlte der Körper soweit aus, dass man nicht schnell genug zum Autoparkplatz kommen konnte. Raus aus den Sachen, Wasserkanister zur Hand und die Waldbodenschlammkruste von den Hühnerbeinchen gekratzt kraxelte ich im Adams-Kostüm durch den Kofferraum auf die breitflächige Rücksitzbank um dem Sauwetter zu entkommen.

Danach hing ich mit einem plötzlich aufkommenden Krampf in der Sackgasse. Die dann folgenden Verrenkungen will ich erst gar nicht weiter beschreiben.. . Letztendlich ging es Guido zur späteren Zeit genauso, hier allerdings auf der Beifahrer-Position: Mist, habe einen Kraaaampf!

Endlich in trockenen Tüchern marschierten wir dann in Regenkleidung zur Siegerehrung zur Glasüberdachten Bühne. Die verlorenen 3000.er Kalorien mussten ebenfalls wieder aufgefüllt werden. Auf der nachfolgenden Rückfahrt wurde das Rennen dann nochmal zerpflückt und durchdiskutiert. Einfach ein sensationelles Erlebnis um, an & auf der Strecke mit der passenden Vorfreude auf 2012!

 

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