BIKE TRANSALP BLOG 2017 !!!

15. Juli 2017:

Anreisetag: In aller Hergottsfrühe (4:45Uhr) startete Operation Transalp 2017. Mit uns hatte gefühlt ganz Deutschland die Idee in den Süden aufzubrechen, was für Stau ohne Ende und absolut überlaufene Parkplätze sorgte. Um 17.30 Uhr endlich angekommen in Mayrhofen. Bei der Akkreditierung die Startunterlagen abgeholt, im Landhotel Rauchenwalderhof eingecheckt, und ab zur Pasta Party und Briefing zum 20.jährigen Jubiläum der 'Mutter' aller Etappen Rennen. 105 Kilometer und 3120... Höhenmeter stehen morgen auf dem Programm. Pfitscherjoch und Valser Jöchl sind die Highlights der ersten Etappe, bevor wir in Brixen ankommen werden. So der Plan. Zwischendurch soll noch eine alte Fliegerbombe in Sterzinger Nähe entschärft werden, womit die Brennerüberfahrt erst gegen 10.00 Uhr wieder geöffnet ist. Sollte unseren Servicefahrer und Allroundcommander Martin aber nicht großartig weiter behindern. Wetter soll passen, allerdings Schwankungen im Tagesverlauf von 10 bis 28 Grad. Jetzt flink in die Kiste, um Punkt 9.00 mit ca. 900 Bikern an den Start zu gehen . Ride on, bis moin ✌️


16. Juli 2017:

Die erste Etappe ist beendet und es kommt wie es kommen musste; beim Blick auf Höhenprofil (3200 HM) und Gesamt - KM (104) wussten wir schon ganz genau, dass man sich die Kräfte einteilen muss und nicht zu schnell angehen darf. Aber mittendrin im Fahrertross wirft man dann schnell die guten Vorsätze über Bord. Aber egal, wir sind alle wohlbehalten und ohne Defekt in Brixen angekommen. Das Wetter spielt genau so mit, wie wir es und gewünscht hatten, denn das kann einem einen g...ehörigen Strich durch die Rechnung machen und den Spaß nehmen. Um 09 Uhr starteten wir bei der offiziellen Rennhymne "Highway to Hell" in Mayrhofen vorbei am Schlegeis Speichersee über das bereits aus der 1. TransAlp legendäre Pfitscherjoch. Der erste Peak hatte 1.600 hm am Stück zu bieten, bevor es mit einigen Trails nach Sterzing rollte. Ein paar km später in Mauls wurde eben mal noch eine Fliegerbombe entschärft, bevor wir unseren 2. Berg in Angriff nehmen konnten. Hier nochmal über 1.000 hm über das Valser Jöchl, bevor es dann flowig über Trails nach Brixen ging. Immer wieder war die Abfahrt mit giftigen Gegenanstiegen gespickt, die uns allen den letzten Tropfen Kraft entzogen haben. Im Ziel angekommen wurden die Speicher mit Wasser, Alk-freiem Weizenbier und Pasta aufgefüllt, welche wir schön im Dorfbrunnen zu uns genommen haben, es war ein Traum. Zu den Ergebnissen: Guido und Ingo Roth haben als 23. von 137 bei der Master Klasse in 05:45 gefinisht. Ingo Blankenstein hat als Einzelstarter gar den 1. Platz von 29 Schnupperstarter (05:49) gemacht. Leider gibt es hierfür keine Leader Trikot. Die Vorbereitungen auf morgen laufen auf Hochtouren. Bitte Daumen drücken und für uns heißt es: Kette rechts 😜😉


17. Juli 2017:

Punkt 9.00 Uhr starteten wir heute in Brixen bei saugeilem Wetter aus Startblock B zum Ritt in die Dolomiten. 63 Kilometer & 2668 Höhenmeter waren Programm. 1700 Hm auf 18 Kilometer praktisch zum Frühstück, um als Dessert über die Rossalm Kuppe zu kommen.Ein Aufstieg, in dem man sich aber gut sein eigenes Tempo legen konnte. Es folgte die Abfahrt über die Skihütte nach Palmschoss zum Würzjoch, und kurz darauf eine knackige Rampe zum Col da Ermo. Um in St.Vigil die Ziellinie z...u überqueren, taten die letzten 200 Hm in die Ortschaft nochmal richtig weh, und ließen gestrige Krampfattacken wieder leicht aufblitzen. Als Trio passte heute alles zusammen. Auf weiter Strecke blieben wir in überschaubarem Radius stets beinander, mit Hammerausblicken auf die Dolomiten.

70 Km/h war Top Speed die Asphalt Straße hinunter , und alles in allem hat sich der Kampf heute mehr als gelohnt. Guido und Ingo R. Finishten mit 3h 57 Minuten auf dem 28.Platz, macht zur Zeit den 24.Gesamt.
Ich selber bin heute nach Abklärung mit der Rennleitung ebenfalls auf dem Highway to Hell Trip nach Riva als Individualfinisher für alle Renntage in der Wertung. Zeit heute = 3h59 Minuten.

Leute, es glaubt einem ja keiner, wie stressig so ein Tag sein kann . Alle leergefahrenen Speicher wieder im Verpflegungscenter auffüllen, Pension einchecken, Duschen, unterwegs gegenseitig sein körperliches Leid klagen, ab zur Massage, Radel wieder in Neukauflook versetzten, um an der Startlinie zur nächsten Etappe eine glänzende Figur zu machen, Abends Check-in zur Pasta Party mit Siegerehrung und Vorstellung und Besonderheit der nächsten Stage, sich zu Hause mal zurück melden, Trikotkleidung waschen, Sachen für den nächsten Tag vorbereiten.

So, jetzt muss Schluss sein, es beginnt die nächste Tiefenregeneration. Morgen wird das Sellajoch, und damit die Strecke nach St. Christina gerockt (65km/2461Hm)! Ihr hört von uns... . Gutes Nächtle.


18. Juli 2017:

Dolomiten Panorama in alle Richtungen! Genau so hat man sich immer eine Transalp Etappe vorgestellt! Massive Berge gehüllt in eine zarte Nebelschwade🌫, wechselnder Untergrund von losem Schotter bis kernig, und steinig spitzer Beschaffenheit, in der man sich seinen Weg selbst aussuchen muß. Schiebe & Tragepassagen, Sonne mit strahlend blauem Himmel, und Trailgenuss vom feinsten. Aber zuerst der Start um 8.00 🕰 in St. Vigil mit 65 Km und 2460 Hm nach St. Christina, was auf de...r Etappen Vorschau sooooo lieb aussah! Die Fanes und Großfanesalm um das Limojoch (2172Hm) mußte zuerst erklettert werden. Grödner und Sellajoch waren die anschließenden Highlights des Tages, und machten die zahlreichen Trails ab Tadegajoch und dem Grödnerjoch zum Schmankerl oben drauf. Die Asphalt Abschnitte lagen uns heute allen 🗻 - hoch besonders gut, trotz knallharten 30 Grad. Die Durchquerung des Naturparks Fanes-Sennes-Prags Nature Park nach dem Tadegajoch forderte auf einem Teilstück von 1,5km befohlenes Radfahrverbot ! Das hieß für uns, das Radel zu Fuß űber die nächsten Meter zu bewegen. Das immer wieder kehrende Sägezahnprofil mit steilen langkehrigen Anstiegen forderte alle Kräfte, und rüttelte die komplette Beinmuskulatur durcheinander. Guido und Roth's Ingo kamen nach 4h25min über die Ziellinie, was im Ranking der Master Gesamtwertung aktuell für das Team Erndtebrück am Rothaarsteig den 25.Platz von 134 Teams in dieser Klasse ausmacht. Blankenstein's Ingo kam mit einer Zeit von 4h21min durch die Strecke. Morgen erwartet uns der nächste Trip nach Kaltern am See: 100km und 3000 Höhenmeter warten hier mit hartem, groben Gelände auf uns. Damit Grüße an Alle, unserem weltbesten Betreuer und Servicecommander Martin ein riesen Dankeschön für seinen Einsatz um uns herum, und der lieben Jule für die gesendete Motivationsspritze!! Manchmal müssen es mehrere Blicke auf den Motivationsaufkleber, 'du sollst nicht langsam sein', sein ☺️😉. Hier die schönsten Bilder vom Tag. Bis zum nächsten Bericht ✌️


19. Juli 2017:

Der dritte Tag in den Dolomiten und leider mussten wir uns heute verabschieden. Die heutige Etappe startete auch wieder etwas vorgezogen um 08 Uhr, um den zig Wanderern so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Die Etappe führte uns ab St. Christina hinauf Richtung Hochplateau Seiser Alm mit den Bergen Compatsch/Schlern und auch der Langkofel ist in unmittelbarer Nähe. Diese Bergkulisse lädt eigentlich zum ununterbrochenen Bildermachen ein, aber wir sind ja nicht zum Spaß hier😜. ...Nach tollen Trails geht es vom Eggental hoch hinaus nach Deutschnofen mit Blick auf Rosengarten & Co. Ab hier wartet ein Tiefenmeter Rausch auf ruppigen Trails und Karrenwegen von 1400 m Höhe auf 300 m ins 33 Grad warme Etschtal. Noch zwei kurze Anstiege in der Gluthitze und wir hätten nach 98 km und 3000 hm das Ziel in Kaltern am See erreicht. Bei der Hitze plündern wir den Stand der Zielverpflegung und schütten den ein oder anderen Liter Wasser / ISO in uns rein um anschließend mit einer tollen Massage auf morgen vorbereitet zu sein. Den Ergebnissen zu urteilen, kamen wir scheinbar mit den Bedingungen und der heutigen Etappe ganz gut klar und Guido und Ingo R. machten mit dem 16. Platz bei den Masters ihr bestes Ergebnis. In der Gesamtergebnis aller Teams bedeutete das eine Verbesserung von 21 Plätzen von Rang 104 auf 83. Ingo B. ist als Individualfahrer auch ganz gut durchgekommen. Die Zeiten: Guido und Ingo R: 5:07 min, Ingo B: 05:20 min. Morgen warten 85 km mit 2.600 hm auf unsere geschundenen Körper. Der Gardasee rückt näher


20. Juli 2017:

23.20 Uhr. Gerade das Bike 🚵wieder aufpoliert, Bremsen gewechselt, neuen Hinterradschluffe aufgezogen, und die gespannte Muskulatur nochmal ordentlich mit dem fiesen Blackroll-Equipment aufgearbeitet. Heute führte uns die 5.Etappe mit 85 Km/2619 Hm von Kaltern am See nach Trento, und damit verloren sich die letzten Ausläufer Südtirols. Der Start in Kaltern erfolgte als Neutralisierter Start über 15 Kilometer bis Neumarkt. Für das Publikum am Wegesrand bestimmt ein anschaulich...er Moment, an 1000 BIKE Transalp Teilnehmer innerhalb weniger Minuten in schillerndster Pracht an sich vorbei sausen zu sehen. Nach Neumarkt galt es die nächsten 16 km mit 1200 Höhenmeter zur Hälfte auf Asphalt und dann Schotter zu durchstehen. Zu dritt konnten wir jeder sein eigenes Wohlfühltempo am Berg gut wählen, und den Gfrillener Sattel erreichen. Viele kleine Waldwege 🌲, Trails und Karrenwege machten die Strecke darauf sehr interessant, und erforderten höchste Aufmerksamkeit aufgrund der Wegbeschaffenheit & steilen Abfahrten, und vor allem einem gesunden Abstand zum Vordermann. Das auf & ab über die nachfolgenden Wegpunkte zerrte ordentlich am Gemüt und erschwerte die versteckten, immer wieder kehrenden steilen Pfade. Valdonega, Zise, Lago Santo, Sovina, Palu und Lavis waren damit verspeist. Von Lavis führte dann die Strada della Flora im Zick Zack durch lichten Lärchenwald hinauf, unter den Gipfel des Monte Calisio. Ab da brauchten wir nur noch den prächtigen (ca. 1 Armlänge breit) Trails, gespickt mit netten Spitzkehren runter nach Trento zu folgen. Guido und Roths Ingo konnten mit der Zeit von 4h41 Minuten eine starke Teamplatzierung in der Masterkategorie einfahren, auch wenn Ingo nach hinten raus mit Schaltproblemen zu kämpfen hatte. Bei mir lief es am ersten Berg bereits erstaunlich gut, und konnte das Tempo über die gesamte Strecke einigermaßen (tat schon ordentlich weh... 😬) beibehalten, woraus sich eine Zeit von 4h23 ergab. Morgen wird Lavarone der nächste Zielort sein. 50 km und 2000 Hm sollten eigentlich genau unser 'Ding' sein, wären da nicht die schweren Zementbeine, und die noch ausstehende letzte Etappe! 😱. Dann sollte zumindest für morgen... Ähhh ist ja schon heute!! genügend Zeit da sein, alle Schlüpferchen mit AloeVera Wohlfühlduft per Handwaschgang wieder herzustellen 😛. Ihr hört von uns 😎 P. S. Bilder haben wir heute leider nicht viele machen können, dafür musste mit der Strecke zu viel gekämpft werden 🤘


21. Juli 2017:

Vorwort:

Der Tag beginnt zur 6.Etappe. Wachwerden, und aus dem Bett 🛏 rausklettern fällt echt schwer. Die Füße schnell kühlen, Blackroll Zauber über sich ergehen lassen, die geschwollenen Füße und Meckerstellen (Hände, Arme, Rücken, eigentlich alles) mit Tape versehen... . 🚽Sitzung halten, und dabei Tape zuschneiden hat schon was außergewöhnliches in früher Stunde....Die Profis in dem Genre haben dafür unseren Neid nicht auf Ihrer Seite😬 😀 . Jetzt muss dringend Frühstück auf den Tisch.

 

Die Etappe:

Kaum zu glauben, aber auch die 6. und somit vorletzte Etappe der Jubiläumsausgabe der TransAlp ist Geschichte. Lediglich die Abschlussetappe über 79 km und 2117 HM liegen noch zwischen dem heutigen Zielort Lavarone und dem großen Ziel Gardasee. Aber der Reihe nach: nachdem wir am Start noch ein Selfie von uns und dem amtierenden Weltmeister Alban Lakata gemacht hatten, starteten wir im historischen Zentrum von Trento in der lässigen Großstadt Trento, um die kürzeste und scheinbar leichteste Etappe der diesjährigen Tour in Angriff zu nehmen. Aber alleine die nackten Zahlen motivierten auch die anderen Fahrer mit Vollgas an die Sache zu gehen. Da der Start auf 200 m über N.N. und das Ziel auf 1200 m N.N. Lagen und die Zwischenhügel sich auf über 2000 hm aufaddierten, war auch diese Etappe kein Pappenstiel, 3/4 der Strecke gingen aufwärts. Nach Ca. 5 km neutralisierter Startphase ackerte sich das noch 820 Teilnehmer starke Feld bis auf knapp 1000 m hoch. Durch tolle Wäldchen und teils handtuchbreite Trails war es hier ein ständiges auf und ab, so dass ähnlich wie in unserer Mittelgebirgs-Region die Höhenmeter eingesackt wurden. Bevor die erste Verpflegungsstation angepeilt wurde, waren tolle Blicke ins Tal möglich. Dann der übliche Kampf an der Verpflegungsstation: Pulle vorher aufschrauben, Pulverpäckchen ggf. aufreißen, die freundlichen Helfer mit hektischer Zeichensprache darauf aufmerksam machen, was man will, Wassermelonenstücke oder Zitronenscheiben greifen und zwischen den Zähnen bei Pulsspitzen von 160 transportieren. Das ist sicherlich für Unbeteiligte immer wieder ein Schauspiel. Die steinige Trento Region erinnerte uns schon ein wenig an den Gardasee. Zwischendurch war sogar mal eine Rampe von 21 % Steigung dabei. Auch wenn man schiebenderweise wahrscheinlich genauso schnell wäre, so will sich in den vorderen Regionen im Feld keiner die Blöße geben. Dem Zielort näher kommend wurden wir vom Veranstalter noch durch den lokalen Bike-Park geschickt. Danach noch Ca. 2-3 km durch Lavarone und dann erklang auch schon der Zielsprecher. Ingo B. Konnte als Individual-Finisher knapp unter der 3 Std Marke bleiben und Guido und Ingo R. lagen 2 Sek.über dieser Schwelle. Alles in allem eine tolle Etappe mit tollen Ergebnissen, da wir mit dem 14. Platz unser bestes Ergebnis in der Tageswertung einfahren und uns insgesamt auf den 16. Platz in der Alterskategorie Masters verbessern konnten. Unter 128 klassierten Teams hätten wir uns im Vorfeld solch eine Platzierung zwar gewünscht, aber für unrealistisch gehalten. So jetzt noch einmal eine Mütze voller Schlaf, damit wir wohlbehalten am Gardasee eintreffen können. Wir freuen uns schon auf unser erstes kühles Blondes seit Wochen.


22. Juli 2017:

6.15 Uhr schrillt der gestellte Handy-Wecker durch unsere Hotelunterkunft Albergo Corona in Lavarone. Für uns nicht wirklich greifbar, aber die letzte Transalp-Etappe nach Riva del Garda steht an. Rennleiter Marc Schneider warnte am Abend zuvor noch vor Übermütigkeit in den Trails, versprach aber den absoluten ´Wow´-Effekt auf der 80 Km-Strecke mit 2120 Höhenmeter.

Nachdem wir uns also aus dem Bett schälten, und mittlerweile etwas routinierter unsere Reisetaschen nach der passenden Ausrüstung durchwühlten, fanden wir uns um Punkt 7.00 Uhr am Frühstückstisch wieder, und 1 h Stunde später zur Aufstellung in den Startblöcken. Aufgrund der eingefahrenen Vortagesplatzierung konnten Guido und Ingo sich im A2 Block einreihen, direkt hinter dem Profi-Segment. Die letzte ´Highway to Hell´-Tour nahm somit in langer Schlange Fahrt auf, mit neutralem Start über die nächsten 5 Kilometer. Die ersten 1000 Höhenmeter sammelten wir über alte Militär-Höhwege von Carbonare bis Serrada, hinab über feinste Trails, Wald & Karrenwege nach Guardia & Calliano über weitere Radwege ins Etschtal bis Rovereto.

Hier stand uns ein letzter Gewaltakt bei 35° 🌡️mit asphaltierter Steigung über Lenzima zur Passhöhe Monte Fae` mit 17% Abschlusssteigungsrampe bevor. Eine knallharte Nuss, die ordentlich an den Oberschenkeln zerrte. Der vor der Steigung angelegte Verpflegungsposten war damit Gold wert, und ließ den Getränkevorrat auf der knapp 9 Kilometer Steigungsstrecke auch schnell wieder schrumpfen! 56 Kilometer bereits in den Hühnerbeinchen, galt es weitere Meter über Pannone zur Maso Naranch, dem Tourenziel vieler Lago Besucher gut zu machen. Und mit was für einem Ausblick über Lavendelfelder, und dem in der Tiefe liegenden Gardasee. Jetzt einen Gang runterschalten, und mit heilem Gemüt den Naranch-Trail Richtung Nago hinab ´gleiten´, über flache Straßen mit dem Ziel ´La Rocca´, dem Hafen von Riva del Garda.
Was ein geniales Gefühl in der Kulisse am See anzukommen!

Die Liegewiesen voller Leute, der typische Gardasee Prisenduft der urplötzlich in der Nase liegt, Zuschauer, Verwandte und Bekannte die im Zieleinlauf euphorisch klatschen, und jeden Ankömmling ´Willkommen´ heißen.
Unser Team ´MTB Erndtebrück am Rothaarsteig´ finishte diese Etappe in einer Zeit von 4h16min, was in der Gesamtwertung einen sensationellen 17. Platz von 125. Teams in der Masters-Wertung ausmachte, und eine Gesamtfahrzeit von 31h13min ergab. Blankenstein´s Ingo brachte die Etappe mit 4h07min zu Ende, und erreichte mit einer Gesamtfahrzeit von 31h01min den 9.Platz bei den mittlerweile auf 35 Teilnehme ansteigendem Individual-Finisher Feld.

Den „Mythos Transalp bezwungen“, und genau das war in diesem Moment sofort spürbar, wie der Druck & die Anspanung vom ganzen Körper fiel.
Typischer Gänsehautmoment, mit kleiner Freudenträne, wie er in diesem Augenblick nicht besser hätte sein könen. Einfach unbezahlbar!! Mehr, leider aber auch weniger kamen wir alle 3 heil im Ziel an. Guido hatte es auf halber Strecke mit einem Sturz erwischt, konnte aber im Adrenalin Wahn das Rennen zu Ende fahren. Dass die Brillengläser nicht mehr vorhanden waren, und auch der Helm durch den Aufschlag gerissen war, nahm er erst im Ziel war. Im Sanitätsbereich wurde er liebevoll umsorgt, und Martin beförderte uns mit 3 arschkalten Bierchen in absoluten Glücksrausch. Finisher-Trikot, gravierte Medaillie 🏅und das obligatorische Finisher Bild am See ergänzten unsere 1000%.-ige Gefühlslage.

Völlig ausgelaugt radelten wir auf letzter Rille zu unserer letzten Hotelunterkunft, und konnten uns hier über eiskalte Getränke, Pool, Wellness-Dusche für das besondere Frischerlebnis (habe noch nie Badezimmer so schätzen gelernt wie in dieser einen Woche!!) und klimatisierte Zimmer freuen!!! 🍺🍾🍾
Gegen Abend genossen wir mit allen Bike Transalp Teilnehmern zusammen die Abschlussfeier in Riva mit den Ehrungen, Vortrag von Bild & Filmmaterial aus der ganzen Woche, und leckerstem Gelato direkt am See.

Im Vorfeld hatten wir bereits den Plan gefasst, unsere Reise zusätzlich einen Tag zu verlängern womit wir die Möglichkeit hatten, den Sonntag in aller Seelenruhe auszuspannen, wofür uns der Lago di Ledro an diesem Tag genau richtig erschien. Rundum, und in Rückbetrachtung der ganzen Organisation zu unserem Transalp Erlebnis darf man sagen, es hätte keine einzige Trainigsminute fehlen dürfen. Wir hatten den Wettergott 🌞dermaßen auf unserer Seite, und die Trails unter diesen trockenen Bedingungen waren der absolute Kracher!!
Sicherlich war man immer wieder mal am Limit, konnte sich aber immer wieder an Kleinigkeiten im Rennen hochmotivieren, und wenn es nur der Blick in das weite Panorama war, oder auf Jules Motivationssticker: Du sollst nicht langsam sein! Gratis dazu, Sonnengebräunte Arme und Beine (variabel nach Shirt & Hosenlänge versteht sich).

Eins ist sicher: Das kann und wird nicht die letzte Transalp-Story gewesen sein!!! Damit Grüße an alle die unsere Erlebnis-Woche auf Facebook und in den Ergebnislisten ausgiebig verfolgt haben. Als Schlusslicht dürfen die Snapshots von Sportograf nicht fehlen, diese sind als Zusammenfassung in der Bildergalerie zu sehen….